X. Die Ära Reingrabner 1996–2005

1996 begann die Ära Reingrabner, der seit 1963 kontinuierlich an der Arbeit der Gesellschaft beteiligt war und mit seiner Gesamtdarstellung zur Geschichte des Protestantismus in Österreich 1981 ein Standardwerk veröffentlicht hatte. An seine Seite als Vizepräsident trat der Kirchenhistoriker der Fakultät Rudolf Leeb (*1958), der schon seit 1993 dem Vorstand angehörte. Er hat 2005 im Rahmen der von Herwig Wolfram herausgegebenen Österreichischen Geschichte den Maßstab setzenden Beitrag über die Reformation und Gegenreformation in Österreich veröffentlicht. Den Vorstand ergänzten weiter der Archivar Ernst Dieter Petritsch (*1951), die Pfarrerin Ingrid Vogel (*1952), als auswärtiges Vorstandsmitglied der in Heidelberg wirkende Philosoph Heimo Hofmeister (*1940), die Pfarrer Herbert Rampler (*1957) und Marco Uschmann (*1966), Militärsuperintendent und seit 2016 Privatdozent an der Fakultät Karl-Reinhart Trauner (*1966), Günter Merz (*1958), ehemaliger wissenschaftlicher Leiter des Evangelischen Museums in Rutzenmoos, und Bernd Zimmermann (*1947), Generalsekretär des „Instituts für Österreichkunde“. Gekennzeichnet ist diese Periode einerseits durch die verstärkte Berücksichtigung der Kirchengemeinden, deren Festschriften im Jahrbuch besprochen wurden, andererseits durch die Beziehung zur römisch-katholischen Kirchengeschichtsforschung, mit der es neben der „Österreichischen Subkommission der Internationalen Kommission für vergleichende Kirchengeschichte“ zu gemeinsamen Vorlesungen im Rahmen universitätsgeschichtlicher Lehrveranstaltungen kam. Das von Barton geleitete „Wiener Institut“, das vergeblich den Versuch unternahm, an die Evangelisch-Theologische Fakultät angegliedert zu werden, wurde bereits unter dessen Nachfolger Karl Schwarz im Jahr 2000 an die Comenius-Universität in Pressburg/Bratislava übersiedelt, um von dort – in enger Kooperation mit dem von Rektor Peter Kónya (*1966) geleiteten Exzellenzzentrum für sozial- und kulturgeschichtliche Forschung an der Universität Prešov mit der dort herausgegebenen Zeitschrift Historia Ecclesiastica seinem spezifischen Forschungsauftrag nachzukommen.